PPH-Prävention
Übersicht von Risikofaktoren

Carbetocin ist ein lang wirkendes Oxytocin-Analogon, das zur Prophylaxe nachgeburtlicher Blutungen aufgrund einer Uterusatonie nach Kaiserschnitt oder Vaginalgeburt eingesetzt wird. Sie finden hier eine Übersicht von Risikofaktoren, die das Auftreten einer PPH begünstigen können.

Risiko PPH

Beispiele für eine Risikobewertung1

Hohes PPH-Risiko Mittleres PPH-Risiko Niedriges PPH-Risiko
  • Placenta previa, accreta, increta, percreta

  • Hämatokrit < 30

  • Blutungen

  • Bekannte Gerinnungsstörung

  • Vorangegangene PPH

  • Abnorme Vitalzeichen (Tachykardie, Hypotension)

  • Vorangegangener Kaiserschnitt oder Operation am Uterus

  • Mehr als 4 vorangegangene Geburten

  • Zwillinge/Mehrlinge

  • Große Myome am Uterus

  • Chorioamnionitis

  • Gabe von Magnesiumsulfat

  • Verlängerte Gabe von Oxytocin

  • Einlingsschwangerschaft

  • Weniger als 4 vorangegangene Geburten

  • Keine Narben am Uterus

  • Keine PPH in der Vergangenheit

Risikofaktoren für Postpartale Hämorrhagie1,2

  Ätiologie/Ursache Probleme Risikofaktor
Tonus Abnorme Uteruskontraktionen, Atonie
  • Atonischer Uterus
  • Langanhaltende Oxytocingabe
  • Hohe Parität
  • Chorioamnionitis
  • Allgemeinanästhesie

 

   
  • Überdehnter Uterus
  • Zwillinge oder Mehrlinge
  • Polyhydramnion
  • Fetale Makrosomie
   
  • Uterus myomatosus
  • Multiple Myome am Uterus
   
  • Inversio uteri
  • Übermäßiger Zug an der Nabelschnur
  • Kurze Nabelschnur
  • Fundale Implantation der Placenta
Trauma Trauma im Genitaltrakt
  • Episiotomie
  • Verletzungen von Zervix, Vagina oder Damm
  • Uterusruptur
  • Operativ-vaginale Entbindung
  • Sturzgeburt
Tissue Verbleibende Plazentareste
  • Placenta accreta, increta,
    percreta
  • Placentaresiduen
  • Placentaretention
  • Placenta
    succenturiata
  • Vorangegangene Operationen am Uterus
Thrombin Abnorme Koagulation

Schwangerschaftsinduziert:

  • Thrombozytopenie bei HELLP-Syndrom
  • disseminierte intravasale Gerinnung (DIG) (z. B. bei Präeklampsie, Abruptio placentae, Fruchtwasserembolie)
  • Infektionen

Andere:

  • Von Willebrand-Syndrom, Hämophilie, plasmatische Gerinnungsstörungen, Thrombopathien, Faktorenmangel (Verlust, Verbrauch, Verdünnung, Volumenersatz)
  • Vermehrt blaue Flecken
  • Petechien
  • Intrauteriner Fruchttod
  • Fieber, Sepsis
  • Hämorrhagie
  • Therapeutische Antikoagulation

Quellen:
1 DGGG. Peripartale Blutungen, Diagnostik und Therapie. S2k Leitlinie. Registernummer 015/063. 2016, AWMF
2 Postpartum Hemorrhage. Practice Bulletin No. 183. American College of Obstetricians and Gynecologists. Obstet Gynecol 2017; 130: e168–86

S2k Leitlinie Peripartale Blutungen, Diagnostik und Therapie 2022

Leitliniengerechte PPH-Prophylaxe

Bild mit Beschreibung der Leitliniengerechten PPH-Prophylaxe  Inhalt: Konsensbasierte Empfehlung 4.E3 Expertenkonsens Konsensusstärke +++ Zur medikamentösen Prophylaxe der PPH können Oxytocin 3 – 5 I.E. i.v. oder Carbetocin 100 μg i.v. oder – bei vaginaler Geburt – i.m. verwendet werden, wobei Carbetocin eine länger anhaltende Wirksamkeit bei gleicher Nebenwirkungsrate zeigt.
Bild mit Beschreibung der Leitliniengerechten PPH-Prophylaxe  Inhalt: Hämostase und Gerinnungsmanagement

Quellen:
3 Peripartal haemorrhage, diagnosis and therapy. Guideline of the DGGG, OEGGG and SGGG (S2k-Level, AWMF Registry No. 015/063, August 2022)

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Leitliniengerechte PPH-Prophylaxe

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